Schüler*innen beraten Unternehmen online in der Azubi-Suche
Junior Berater*innen waren bei Diamant Software und Krause Biagosch aktiv
Was ist mir bei meinem zukünftigen Arbeitgeber wichtig? Nach welchen Kriterien wähle ich meinen Beruf aus? Mit diesen Fragen haben sich in den letzten Wochen Schüler*innen der Gesamtschule Quelle und der Sekundarschule Bethel beschäftigt.
Insgesamt 24 Schülerinnen und Schüler der 9.-12. Klasse haben in zwei unterschiedlichen Projekten des Vereins experiMINT die Unternehmen Diamant Software GmbH und Krause Biagosch GmbH unter die Lupe genommen – praktisch die Berufe Fachinformatiker*in für Systemintegration und Anwendungsentwicklung und Mechatroniker*in ausprobiert sowie Tipps für das Azubi-Marketing gegeben.
Das Besondere an den Projekten war, dass sie online stattgefunden haben. Beide Schulen sind digital mit Tabletts und W-Lan ausgestattet, sodass das jeweilige Unternehmen problemlos online in die Schule gestreamt wurde. Die Schüler*innen konnten dadurch die MINT-Berufe (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) gleich doppelt praktisch ausprobieren.
In einer Projektarbeit wurde bei Diamant Software unter anderem ein Roboter programmiert und die agile Arbeitsweise des Softwareunternehmens kennengelernt. „Eine sehr lohnende Erfahrung, aus der ich viel mitnehmen konnte“, sagt Jule aus der 12. Klasse der Gesamtschule Quelle. Studien- und Berufswahlkoordinator Heinrich Köhne freut sich, dass „auch die Vielfalt in der Berufsorientierung als wichtiger Teil unserer Schulkultur durch solche innovativen Projekte von der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung hier in Quelle profitiert – und damit natürlich letztlich unsere Schüler*innen“. Nach den Sommerferien konnte sich die Gesamtschule Quelle über zwei Koffer mit insgesamt 32 Tablets freuen, die seitdem den Schulalltag bereichern.
Auch bei dem mittelständischen Unternehmen Krause Biagosch GmbH wurde ein simulierter Roboter online programmiert. „Das Programmieren gehört mit zu den Aufgaben eines Mechatronikers. Der Beruf findet nicht mehr nur in der Werkshalle, sondern auch im Büro und beim Kunden vor Ort statt“, erklärt der technische Leiter, Thomas Richter, den Teilnehmer*innen der Sekundarschule Bethel. Bei Krause Biagosch durften die Schüler*innen unter Einhaltung der Hygienevorschriften aber auch WerkshallenLuft schnuppern. Unter anderem druckten sie mit dem 3D-Drucker, steckten elektrische Schaltungen und löteten. Am Ende durften sie die fertigen Teile, wie beispielsweise einen Beyblade Power Kreisel, mit nach Hause nehmen.
Aufbauend auf den praktischen Erfahrungen konnten die Junior Berater*innen die Besonderheiten der
Unternehmen aufzeigen und daraus zusammen mit den Trends der Generation Z Handlungsempfehlungen entwickeln, die die spannenden Berufe attraktiv darstellen. Leonor, Klasse 12 der Gesamtschule Quelle, sagte am Ende der Veranstaltung: „Das Unternehmen hat uns mit offenen Armen empfangen und man hat gemerkt, dass es die Mitarbeiter*innen wirklich interessiert, was wir zu sagen haben!“
Remo, Klasse 11 der Gesamtschule Quelle, merkte mit einem Augenzwinkern an „folgt mir auf Instagram, Snapchat und Tik Tok!“ Denn das sind die wichtigsten Social Media-Plattformen der Jugendlichen. Für die Gamer ist ebenfalls Discord ein Tummelplatz und für die Unternehmen ein Ort, interessierte Jugendliche erreichen zu können. Spannend fanden die Jugendlichen vor allem die Themen E-Mobilität (Autos und Fahrräder) und die Digitalisierung des Gebäudes, z.B. die Steuerung der Rollos und des Lichts mit dem Smartphone. Sie empfahlen dies genauso wie das gesunde Essen der Kantine und das aktive Schonen der Umwelt auf der Homepage darzustellen. Dort sollten die Unternehmen auch Fotos der Mitarbeiter und Berichte aus dem Arbeitsalltag zeigen, damit potenzielle Bewerber*innen einen guten Einblick bekommen.
Besonders hervorherben sollten die Unternehmen Möglichkeiten für Weiterbildungen nach einer
Ausbildung und die Innovativität der Produkte.
Beide Unternehmen waren begeistert von den Online-Präsentationen der Ergebnisse und wollen sich erneut mit den Schülern zusammensetzen, um ihnen die Umsetzungsresultate zu zeigen. Die Projektleiterin, Natalie Schneider von experiMINT, freute sich: „Die Schüler*innen bekamen den direkten Kontakt zu den verantwortlichen Mitarbeitern und haben nun sehr gute Chancen für ein Praktikum oder direkt einen Ausbildungsplatz. Die Hälfte der Schüler*innen möchte diese Möglichkeit nutzen und sich für ein Praktikum bewerben – ein großartiges Ergebnis!“
Dieses Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und finanziell durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Interessierte Unternehmen und Schulen können noch am Projekt teilnehmen und finden Informationen auf www.experiMINT.de.