Am Freitag, dem 7.6.2024 um 19.00 Uhr, führen die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs das Dramenfragment „Woyzeck“ von Georg Büchner auf.
Es geht um den armen Soldaten Woyzeck, der mit Marie eine prekäre Existenz führt: Sie kümmert sich um das gemeinsame Kind und er hetzt gleich mehreren Gelegenheitsarbeiten hinterher, um den Lebensunterhalt zu sichern. Marie träumt aber auch von einem besseren Leben. Sie lernt den attraktiven Tambourmajor kennen und nun lässt sich die Dynamik der Handlungsfolgen nicht mehr aufhalten…Die Situation eskaliert.
Am Beispiel Woyzeck und Marie werden die katastrophalen Auswirkungen ungleicher gesellschaftlicher Verhältnisse dargestellt. Dabei stellt sich die Frage nach der Abhängigkeit menschlicher Existenz von Umständen, die „außer uns liegen“.
Bei dem Gemeinschaftsprojekt der Kurse für Kunst, Musik und Literatur geht es aber auch um die Frage, was das Stück, das 1836 entstanden ist, denn überhaupt noch mit der Realität der Schülerinnen und Schüler zu tun hat. Inwiefern ist das Drama „Woyzeck“ überhaupt noch interessant? Oder ist es nur noch ein Stück der Geschichte? Mit welchem Blick betrachten die Schülerinnen und Schüler dieses Stück, in dem es nicht um einen selbstbewussten Helden geht, sondern um ein Opfer, das den ungerechten gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit ausgeliefert ist?
„Der Hass ist so gut erlaubt als die Liebe, und ich hege ihn im vollsten Maße gegen die, welche verachten“ (Büchner, „An die Familie“, 1834)