25-jähriges Jubiläum der Schulpartnerschaft

17 Schüler*innen der GesamtSchule Quelle besuchten im Oktober 2019 ihre Partnerschule Ella du Plessis in Namibias Hauptstadt Windhuk. Während des dreieinhalbwöchigen Aufenthalts wurde die Schulpartnerschaft – auch durch den Besuch Kirsten Bergmanns – gepflegt und für die Zukunft gesichert.

Vorbereitungstreffen

Im Vorfeld des „Namibia-Austausches“ treffen sich die Schüler*innen freitags nach Unterrichtsschluss mit den drei betreuenden Lehrer*innen Nadine Antpöhler, Heinrich Köhne und Maik Hejlek. Während dieser Treffen informieren sich die Lernenden gegenseitig über die Geschichte, Geografie, Flora und Fauna des Landes; gestalten Lernspiele für die Deutschklassen; planen das Großprojekt.

Die 14 Schülerinnen und drei Schüler lernen die namibische Hauptstadt jenseits der touristischen Seite kennen: So werden sie beispielsweise mit dem Kapana-Grillen vertraut gemacht: Gegrilltes Rindfleisch, gewürzt mit dem scharf-salzigen Kapanagewürz, wird mit einer Salsa aus Tomaten und Zwiebeln mit den Händen verzehrt. Der Besuch einer Shebeen zählt ebenso zu den Aktivitäten wie auch das Beiwohnen einer Chorprobe, in der ein Lied in der Sprache Nama, welche Klick- und Schnalzlaute beinhaltet, eingeübt wird. Außerdem besuchen die Lernenden das Parlament, das Unabhängigkeitsmuseum sowie die Redaktion des Namibian. Auf einer Tour durch „Silver City“ lernen die Schüler*innen „to be humble und don‘t complain“, wie sich der Tourguide und Gründer des Wadadee Hauses Shaun Awaseb ausdrückt, um die alltäglichen Probleme der Lerngruppe denjenigen gegenüberzustellen, mit denen die Menschen in Katutura, Windhuks Armenviertel, konfrontiert werden.

Das Hauptprojekt der bielefelder Gruppe liegt in der Renovierung der School Hall, die ähnlich einer Aula als Versammlungshalle genutzt wird. Die Lernenden verputzen und streichen fleißig die Wände, schleifen und lackieren die Bühne und besorgen neue Türen, wobei sie tatkräftig von den Ella-Schüler*innen unterstützt werden.

Die Schülerschaft der Ella du plessis zeigt ihre Gastfreundschaft mit einer Vollversammlung, in der sie lautstark die schuleigene, poppige Hymne sowie traditionelle Stammestänze präsentieren. Die Bielefelder*innen werden außerdem vom Ella-Kollegium zum Essen eingeladen, dessen Höhepunkt ein gekochter Schafskopf ist. Beim Auftischen dieser lokalen Delikatesse wird in manchem Schülergesicht die Unterschiedlichkeit der kulinarischen Gewohnheiten sichtbar.

Die vorbereiteten Lernspiele finden ihre Verwendung im Unterricht des Deutschkurses an der Ella du Plessis. Die Bielefelder*innen schlüpfen in die Rolle von Lernbegleitern und nähern sich so ihren Partnerschüler*innen an. Dies führt schon bald zu umfangreichen Privatgesprächen und der Vernetzung in sozialen Medien.

Um die Beziehung zwischen den Lerngruppen zu festigen, laden die Bielefelder ihrer Partnerschüler*innen und Lehrer*innen zu einem Braai, also einem traditionellem Grillen, in das Wadadee-Haus ein, auf dem schnell über Land und Leute, die unterschiedlichen Schulsysteme sowie die neusten popkulturellen Vorgänge geplaudert wird.

Um die Zusammenarbeit zwischen beiden Schulen zu festigen und zukünftige Projekte sowie Schüleraustausche zu sichern, besucht Kirsten Bergmann, Schulleiterin der GesamtSchule Quelle, die Reisegruppe. Sie tritt in Dialog mit ihrem namibischen Kollegen, Schulleiter Jakavaza Kawari. In mehreren fruchtbaren Gesprächen treffen beide Absprachen über Projekte, die die Partnerschaft weiterhin mit Leben füllen und gewährleisten so das Fortbestehen des Austausches.

Nachbereitung

Um die Zusammenarbeit der beiden Schülergruppen zu sichern, einigten sich die Lernenden gemeinsam auf ein Videoprojekt. Die Schüler*innen erarbeiteten Ideen für gegenseitige Botschaften, in denen sie namibische bzw. deutsche Bräuche, Rezepte, Kultur usf. mithilfe audiovisueller Medien vorstellen.

Die Bielefelder Schüler*innen nehmen unzählige Erinnerungen und Erfahrungen mit nach Deutschland, die sie auch Jahre später noch in ihren Reisetagebüchern nachlesen können.