Heute Nachmittag habe ich einen Termin mit unserer Schulsekretärin, Frau Gisela Pöttgen. Sie geht nach 25 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand.
Wir haben uns für ein kleines Interview verabredet. Als ich das Schulbüro der Gesamtschule Quelle betrete, strahlt mich –wie immer- eine gut gelaunte Gisela Pöttgen an. Naja, ihr sei es ja schon ein bisschen komisch, wenn sie an den Abschied denke. Noch komischer, wenn ich ihr nun erst einmal Fragen stelle. Aber, ich solle mich erst einmal hinsetzen.
Und so plaudern wir, über vergangene Zeiten, über die Gründung der Gesamtschule Quelle und über ihren Einstieg, mitten in den 90er Jahren.
Ich bin ein positiv optimistischer Mensch. Ich packe die Dinge an, die ich zu erledigen habe. Meinen Beruf habe ich zu meinem Hobby gemacht. Und so komme ich immer gerne in die Schule. Ich freue mich auf die Schüler/-innen, auf die Lehrer/-innen, auf Eltern und auf Gäste.
Es ist mir sehr wichtig, dass das (Arbeits)-Umfeld gut ist. Hier habe ich immer ein harmonisches und gutes Miteinander erlebt. Und das macht den Beruf sehr angenehm.
Im Januar 1995 habe ich meine Tätigkeit an der Gesamtschule Quelle aufgenommen. Eigentlich habe ich zuvor als Arzthelferin gearbeitet, als Medizinisch-technische Angestellte. Nach einer mehrjährigen Erziehungszeit traf es sich sehr günstig, dass ich die Stelle einer Schulsekretärin bekam.
Es war ein dunkler und kalter Monat, damals im Januar 1995. Als ich auf dem Schulflur warten musste frage ich mich selber: „Na, ob ich hier wohl lange bleiben werde? Diese große Schule, dieses große Gebäude?“
Und, ich bin geblieben – 25 Jahre lang. Und dafür bin ich froh und dankbar!
Es gibt keine normalen Tage. Man kann nie so genau planen. Jeder Tag ist anders.
Auf jeden Fall führe ich viele Gespräche mit den Eltern, gerade auch am Telefon, bin für Schriftverkehr, für Haushalts- und Finanzwesen die richtige Ansprechperson, Schülerdatenverwaltung, E-Mails, Vorbereitungen für zentrale Abschlussprüfungen und für die Abiturprüfungen, Bestellungen usw. sind so einige Stichworte.
Dann aber auch die Zusammenarbeit mit den Kolleg/-innen und mit der Schulleitung. Und immer wieder sind Schüler/-innen im Büro, die es zu versorgen gilt, und ab und zu muss ich auch mal trösten.
Also, jeder Tag ist anders, so bunt, wie das Leben.
Mir ist es wichtig, aktiv und wach zu bleiben. Der neue Lebensabschnitt wird mir mehr Zeit für sportliche Aktivitäten schenken. Das kam nach einem langen Arbeitstag oft zu kurz.
Ich möchte offen sein für neue Entwicklungen, damit ich auch ein bisschen mit meinen vier Enkelkindern mithalten kann. Denn, die möchte ich aktiv erleben, für die möchte ich nun mehr Zeit haben.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn das gute Miteinander weiterhin die Arbeit an der Gesamtschule Quelle prägt. Ach, wir haben hier einfach ein nettes Kollegium. Auch die Eltern und Schüler/-innen sind so freundlich. Und die Schulleitung prägt eine vertrauensvolle und fröhliche Zusammenarbeit.
Man kann schon sagen, hier herrscht eine Wohlfühl-Atmosphäre.
Ich werde sie vermissen, die Gesamtschule Quelle.
Und wir dich auch, liebe Gisela Pöttgen. Danke für deinen großartigen Einsatz!
Etwas nachdenklich verlasse ich das Schulbüro. Und schon auf dem Schulflur denke ich: „Ich werde sie besuchen!“
Claudia Nickel-Brinkmeier