-Konfliktlösung in Augenhöhe erwünscht-
Im Februar 2024 hat die Polizei zusammen mit dem Verein „Up To You – Bus & Bahn machen Schule“ und der Deutschen Bahn 12 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule zu Schulwegbegleitern ausgebildet. Die Jugendlichen im Alter von 13 – 15 Jahren sollen eventuelle Streitigkeiten im Bus und in der Bahn gewaltfrei lösen. Während der üblichen Schulfahrtzeiten morgens und nachmittags sind ausgebildete Schulwegbegleiter auf den Linien von und nach Quelle an Bord. Zu erkennen sind sie an autorisierenden Ausweisen, die sie jetzt überreicht bekamen. „Insbesondere in den Stoßzeiten mit vielen Kindern und Jugendlichen kommt es gelegentlich zu Reibereien untereinander. Die Busbegleiter sollen dann beschwichtigend eingreifen und die Situation beruhigen oder Sachbeschädigungen ansprechen und vermeiden“, erklärt Christina Pörtner, Projektleiterin und Deeskalationstainerin bei „Up to you!“ das Konzept.
Statistisch gesehen ist der Bus oder die Bahn die sichersten Verkehrsmittel für Kinder und Jugendliche, um zur Schule zu gelangen. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die Aggressivität in den vergangenen Jahren in und vor den Bussen zugenommen hat. In solchen Konfliktfällen werden dann die jugendlichen Schulwegbegleiter aktiv. Sie sollen dann schlichten, vermitteln oder über bestimmte Sachverhalte aufklären. Etwa wie junge Fahrgäste am sichersten ein- und aussteigen. Gerade um diese Details genau erklären zu können, fuhren die zukünftigen Schulwegbegleiter bei der Ausbildung auch eine Probefahrt zum Jahnplatz.
Mehrtägiges Training in Streitschlichtung und Zivilcourage
„Um ihren vielfältigen Aufgaben nachkommen zu können, wurden die Schulwegbegleiter in Theorie und Praxis trainiert“, erläutert Christina Pörtner vom Verein „Up to you!“ aus Bielefeld, sie sollen aber nicht nur ein positives Aushängeschild der Schulen sein, sondern sie sollen auch im Bus, Bahn und an den Haltestellen wirklich Einsatz zeigen. Die Schulwegbegleiter haben gelernt, Unfällen genauso vorzubeugen wie Gewalttätigkeiten oder Vandalismus. Dazu wurden sie von Fachleuten vom Kommissariat Vorbeugung, der Bundespolizei, dem Präventionsteam der Deutschen Bahn und dem Team von „Up to you!“ in Streitschlichtertechniken eingeführt, um Konflikte in gewaltfreien Gesprächen zu lösen. Die jugendlichen Helfer sollen auch als Vorbild dienen, indem sie Verantwortung und Zivilcourage zeigen, nicht wegschauen und zum Beispiel kleinere Mitschüler schützen oder sich als Zeugen zur Verfügung stellen. Die ehrenamtlichen Schulwegbegleiter sollen als Unterstützung, Bindeglied oder Vermittler zu den Verkehrsunternehmen dienen. Denn die Fahrerinnen und Fahrer im Bus oder Zug bleiben auf jeden Fall „Herr im Haus“. „Und eins ist auch klar: Die jungen Busbegleiter sollen keine „Hilfssheriffs“ sein und nur eingreifen, wenn sie für sich keine Gefahr erkennen“, so Christina Pörtner.
Am 15. April 2024 wurden den Schülerinnen und Schülern feierlich ihre Zertifikate und Begleiterausweise von Frau Pörtner, Frau Krasemann, Frau Manske und Herrn Rosin und überreicht.
Das Projekt Schulwegbegleitung ist eine Gemeinschaftsaktion des Vereins „Up to you! Bus & Bahn machen Schule“, OWL Verkehr GmbH, der Schulen, der Polizei und der Verkehrsunternehmen.
Herzlichen Dank an Frau Irina Manske, Lehrerin an der GSQ, die die Ansprechperson für dieses Projekt an unserer Schule ist.